Pollenalarm! Trainingstipps für Allergiker

Die Nase läuft mit den Beinen um die Wette, die Augen brennen - es ist Heuschnupfenzeit. Selten waren Menschen so früh wie in diesem Jahr betroffen. Ganz auf Outdoor-Sport verzichten muss deshalb aber niemand.

Über 15 Prozent der Bevölkerung in Deutschland leiden unter allergischen Reaktionen, die von Pollen hervorgerufen werden - im Volksmund „Heuschnupfen“. Dabei wird der Heuschnupfen seltener tatsächlich durch „Heu“ ausgelöst, sondern bezeichnet allgemein eine allergische Reaktion auf die unterschiedlichsten Stoffe. Nach Hasel, Erle und Birke geben jetzt im Mai auch noch Gräser und Roggen ihre Pollen dazu und sorgen so für die anstrengendste Phase des Jahres für die AllergikerInnen.

Sport trotz Allergie?

Für viele Betroffene stellt sich die Frage: Kann ich trotz Allergie Sport treiben? Immerhin wird beim Sport mitunter besonders tief eingeatmet. Aufgrund eines Heuschnupfens muss noch niemand komplett auf Ausdauersport verzichten. Sport in „gesunder Dosis“ stärkt und stabilisiert das Immunsystem und die Psyche, was sich auch positiv auf den Allergieverlauf und die Allergieausprägung auswirkt. PollenallergikerInnen sollten aber einige Dinge beachten, damit die Reaktionen nicht allzu heftig ausfallen. Die 7 besten Tipps:

  1. Tageszeit: Der beste Zeitpunkt für das Training ist früh am Morgen oder nach einem Regenschauer, weil dann die Pollenkonzentration etwas geringer und die Luft frischer ist.

  2. Ausrüstung: Auch auf die richtige Kleidung ist zu achten: Am besten Sportbrille (mit Seitenschutz) und Kappe (Lauf) oder Helm (Rad) tragen. Das verhindert die Reizung der Augen und verringert die Menge an Pollen, die man in den Haaren mit nach Hause nimmt.

  3. Streckenauswahl: Wer auf Gräserpollen reagiert, sollte seine Trainingsstrecke nach Möglichkeit nicht entlang blühender Felder wählen. Trotzdem ist ein „Pollenausweichmanöver“ nicht immer ganz einfach, da einige Pollensorten sich mit dem Wind über mehrere hundert Kilometer weit verteilen. Nahe den Alpen ist ein Trip in die Berge perfekt.

  4. Alternative Therapie: Es können auch einige „natürliche“ Maßnahmen helfen: Darmsanierung, Entspannungsübungen, Akupunktur,Eigenbluttherapie und diverse homöopathische Mittel kommen mehr oder weniger erfolgreich zum Einsatz.

  5. Nahrung: Immer empfehlenswert ist zudem eine ausgewogene Ernährung mit vielen Vitaminen, Mineralstoffen und Spurenelementen. Nicht selten bestehen Kreuzallergien von Pollen und Nahrungsmitteln—unbedingt austesten lassen!

  6. Medikamente: In schwereren Fällen kommt auch eine medikamentöse Therapie in Frage. Dabei kommen Anti-Histaminika und bei starken Beschwerden auch Cortison-Präparate zum Einsatz. Solche Maßnahmen haben allerdings oft unangenehme Nebenwirkungen und sind unbedingt mit einem Arzt abzustimmen. Achtung: Einige dieser Medikamente stehen auf der Dopingliste!

  7. Hyposensibilisierung: Eine langfristige Möglichkeit, die Allergie loszuwerden ist die Hypo- oder Desensibilisierung. Diese setzt die Reizschwelle für allergische Reaktionen Stück für Stück herauf und verspricht dadurch signifikante Verbesserungen bei unterschiedlichen Allergieerkrankungen. Wissenschaftliche Untersuchungen zeigen zudem, dass diese Therapieform die weitere Ausbreitung einer Allergie sowie die Entwicklung eines allergischen Asthmas verhindern kann.

Ohne Pollen ins Bett gehen

Auch für zu Hause gibt es einige wertvolle Tipps, um das Leben mit Allergien zu erleichtern: Bei starkem Pollenflug die Fenster geschlossen halten, um diese nicht in die Wohnung zu lassen und auf Grünpflanzen verzichten oder nicht blühende Varianten wählen. Die Haare regelmäßig waschen; am besten abends um nicht zu viele Pollen mit ins Bett zu nehmen.

Im Urlaub kann es auch gerne auch mal in die Berge gehen, denn in der Höhe ist die Pollenkonzentration wesentlich geringer – eine echte Erholung. Auch wenn man den Pollen nicht gänzlich aus dem Weg gehen kann, gibt es doch einige einfache Maßnahmen, um auch im Frühling nicht auf den Sport in der Natur verzichten zu müssen.